Bauer Super Sport – Modell des Weltmeisters – Verkauft

Dieses Modell wurde nach dem legendären Sieg von Heinz Müller in den Straßenweltmeisterschaften im Sommer 1952 entworfen und entsprach damals dem heiligen Gral deutschen Rahmenbaus.

Teurer als ein Cinelli Super Corsa

Das Bauer Super Sport war das Top-Modell der Firma und wurde nach dem Weltmeistertitel Heinz Müllers das deutsche Rennrad der 50er und 60er Jahre. Der Rahmen kostete Anfang der 50er Jahre mehr als ein Super Corsa Rahmen des italienischen Konkurrenten Cinelli. Das Super Sport erfuhr mit der Zeit viele Anpassungen. So entstanden mit der Zeit viele verschiedene Version. Dieses hier stammt aus 1956 und ist schon mit Chrommuffen ausgestattet und in rotem Lasurlack gekleidet.

Auch im Rennsport erfolgreich

Bauer hatte abgesehen von seinen weiteren Produkten ein sehr vielseitiges Fahrradsortiment. Von Stadträdern, über Reiseräder bis hin zu Rennmaschinen. Bis in die 50er Jahre fuhr Bauer sogar ein eigenes Rennteam. Beispielsweise fuhr Günter Pankoke bei der Tour de France mit. 1952 gelang es schließlich Heinz Müller die Straßenweltmeisterschaften mit einer Zeit von 7 Stunden, 5 Minuten und 51 Sekunden zu gewinnen. Er fuhr die 280 km dabei mit einem Schnitt von über 39 km/h. Daraufhin wurde dem bisherigen Top-Modell Bauer Supersport noch der Zusatz „Modell des Weltmeisters“ gegeben. Auch der 7-fache Deutsche Meister Ludwig Hörmeyer und Täve Schur, der spätere Weltmeister und die DDR-Nationalmannschaft fuhren Bauer Rennmaschinen.

In Frankfurt gegründet– In Hanau zur Legende geworden

Die Firma Bauer wurde im Jahr 1911 ursprünglich als Metallwarenhersteller gegründet und musste nur wenige Jahre nach der Gründung nach Klein-Auheim ziehen, dass damals noch ein Vorort von Hanau war. Dort wuchs das Unternehmen schließlich und beschäftigte bis zu 500 Mitarbeiter, die Motorräder, Fahrräder und Fahrradzubehör herstellten. Bauer warb schon immer mit dem Spruch „Rennräder von Bauer – Eine Freude von Dauer". Denn eines war bekannt: Diese Rennmaschinen waren leicht genug, um steile Passagen zu erklimmen und hatten trotzdem die nötige Stabilität für rauen Bodenbelag. Viele junge deutsche Radathleten träumten von diesen Rädern!

Ein Schalthebel muss reichen

Simplex stellte in den 50er Jahren die „Competition“ Schaltung her und wurde für die pragmatische Platzierung des Schalthebels direkt am Umwerfer bekannt. Das Schaltwerk wiederum steuerte man schon mit einem Rahmenschalthebel. Das Schalten galt geübt zu werden aber war, sobald man es einmal beherrschte, eine wahre Erleichterung bei steilen Anstiegen.

Top Ausstattung für das Modell des Weltmeisters

Hier finden sich Stronglight Steuersatz mit Scheeren Vorbau bis hin zu FB Naben alles, was das Radsportherz der 50er Jahre verlangte. Insbesondere die Naben der Fratelli Brivio waren die besten Naben, die der Markt zu der Zeit kannte. Der Vorbesitzer modifizierte den Antrieb und baute Campagnolo Komponenten aus dem Jahr 1971 an das Rad. Die Kurbel ist durch ihre drei Arme von besonderer Schönheit und das Velox Schaltwerk funktioniert einwandfrei. Der Flaschenhalter und der Brooks Sattel runden dieses Rad gekonnt ab.

Holz – ein Werkstoff aus den Anfängen des Radsports

Im Radsport wurden auf der Suche nach den leistungsfähigen Werksstoffen über die Zeit etliche Materialien verwendet und ausprobiert. Die Geschichte von Holz reicht dabei weit in die Anfänge des Radsports. Zu Beginn wurde noch Massivholz verwendet, was dann durch die Erfindung der Luftbereifung nicht mehr dem Stand der Dinge entsprach. Daraufhin mussten die Felgen schlanker ausgeführt werden, was durch eine mehrlagige Konstruktion von langfaserigem Holz erreicht werden konnte. Dabei wurden die einzelnen Lagen verleimt und gegeneinander versetzt angeordnet, um einen Verzug zu verhindern und die Belastbarkeit zu erhöhen. Diese Felgen entstanden allesamt in mühevoller in Handarbeit und auf Kundenwunsch.

Die Legende Cino Cinelli schwor auf Holzfelgen

Bis zum Zweiten Weltkrieg waren Holzfelgen bei Renn- und Bahnrädern Stand der Technik. Durch die zunehmende Erforschung von Leichtmetalllegierungen wurden sie dann schließlich durch Aluminium- Felgen abgelöst und sukzessive ersetzt. Trotzdem lässt die dämpfende Eigenschaft des Naturproduktes alte Rennfahrer noch heute schwärmen. Aufgrund dessen wurden sie noch lange bei Kopfsteinpflaster-Rennen wie Paris-Roubaix eingesetzt. Ein weiterer Vorteil war die geringe Wärmeleitfähigkeit von Holz, welche das Erhitzen der Felge bei langen und steilen Abfahrten verhinderte und somit das Thema Reifenwandern egalisierte.

Hersteller

Bauer

Modell

Super Sport – Modell des Weltmeisters

Baujahr

1956

Rohrsatz

Reynolds 531

Ausstattung

Campagnolo & Simplex

Lackierung

Rot

Rahmenhöhe c - t

58 cm

Oberrohrlänge c - c

57 cm

Zustand

Originallack, keine Dellen oder Risse, der Lack wurde teilweise ausgebessert

Bauer Super Sport – Modell des Weltmeisters – Verkauft